Hafenbilanz 2015: Autoumschlag sinkt um 0,6%

Krisen belasten Seegüterumschlag in Bremen und Bremerhaven

Nach einer ersten Schätzung im Dezember haben die bremischen
Häfen jetzt genaue Zahlen des Seegüterumschlags 2015 veröffentlicht. Wie
der Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen am Freitag
(11.03.2016) mitteilte, ist der Gesamtumschlag in Bremen und Bremerhaven
im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent zurückgegangen. Hatten die Terminals
im Zwei-Städte-Staat 2014 noch 78,3 Millionen Tonnen umgeschlagen,
waren es 2015 lediglich 73,4 Millionen Tonnen (alle Zahlen gerundet).

„Diverse
Industrie- und Schwellenländer machen weiterhin massive wirtschaftliche
und/oder politische Krisen durch“, sagte der zuständige Bremer Senator
Martin Günthner. „Dadurch wurde das Geschäft an den Kajen 2015 erheblich
belastet. Dennoch haben sich die bremischen Häfen in einer Zeit großer
wirtschaftlicher Unsicherheiten vergleichsweise gut im harten Wettbewerb
geschlagen. Andere Standorte – auch in Deutschland – kämpfen mit
deutlich größeren Problemen.“
Auch 2016 sei die Entwicklung in den
europäischen Großhäfen mit Risiken verbunden, sagte der Senator. Als
Beispiele nannte er die jüngsten – überdurchschnittlich starken –
Einbrüche im chinesischen Außenhandel und den niedrigen Ölpreis mit
seiner destabilisierenden Wirkung auf die Wirtschaft der
Schwellenländer.
Im Stückgutbereich – Container plus
konventionelles Stückgut – fiel der Umschlag der Hafengruppe
Bremen/Bremerhaven 2015 von 68,0 auf 63,2 Millionen Tonnen, ein Minus
von 7,2 Prozent. Dagegen konnte sich der Massengutumschlag, der zum
weitaus größten Teil in Bremen-Stadt abgewickelt wird, gegen den Trend
behaupten. Er nahm von 10,2 auf 10,3 Millionen Tonnen zu, ein Plus von
0,5 Prozent.
Im vergangenen Jahr schlugen die bremischen Häfen
8,0 Millionen Tonnen nicht in Containern gestautes – konventionelles –
Stückgut um. Das bedeutete gegenüber 2014 (8,2 Millionen Tonnen) ein
Minus von 3,1 Prozent. Etwas stärker fiel der Rückgang Im
Containersegment aus, dem fast vollständig auf Bremerhaven
konzentrierten Kerngeschäft der Zwillingshäfen. Auf Basis von
20-Fuß-Standardcontainern sank der Umschlag von 5,8 auf 5,5 Millionen
TEU. Das entsprach einem Minus von 4,3 Prozent. Mit 511.000 TEU hatte
der Standort im Juli das stärkste Monatsergebnis des Jahres 2015
vorgelegt, im Mai und Dezember mit jeweils 429.000 TEU das schwächste.
Äußerst
zufrieden zeigte sich Hafensenator Günthner mit den aktualisierten
Zahlen vom Fahrzeugumschlag. Hier untermauerte Bremerhaven seine
führende internationale Stellung. 2015 wurden an der Weser exakt
2.254.938 Automobile umgeschlagen. Damit verpasste der Standort das
Spitzenergebnis von 2014 (2.269.512) nur knapp – ein Rückgang um
weniger als 15.000 Fahrzeuge bzw. 0,6 Prozent.
Im März und im
Juli hatte der Autohafen an der Weser mit jeweils 211.000 umgeschlagenen
Fahrzeugen die besten Monatszahlen des Jahres 2015 erzielt. Das
Hafenjahr klang im Dezember mit 188.000 Einheiten aus (Dezember 2014:
187.000).
Ein Blick auf die Entwicklung beim konventionellen
Stückgut zeigt für 2015 unterschiedliche Entwicklungen. Während der
Empfang von Früchten von 134.000 auf 117.000 Tonnen sank (minus 12,7
Prozent), stieg der Umschlag von Waldprodukten von 484.000 auf 527.000
Tonnen (plus 8,9 Prozent). Bei Eisen- und Stahlerzeugnissen ging die
Menge von 2,2 auf 2,1 Millionen Tonnen zurück (minus 4,2 Prozent).
Das
leichte Wachstum beim Massengut war vor allem den flüssigen Gütern zu
verdanken. Hier legte der Umschlag von 1,8 auf 2,0 Millionen Tonnen zu
(plus 9,7 Prozent). Beim trockenen Massengut (8,3 nach 8,4 Millionen
Tonnen, minus 1,4 Prozent) verbuchten Kohle und Koks einen Rückgang von
1,4 auf 1,3 Millionen Tonnen (minus 7,8 Prozent). Dagegen nahm der
Erzumschlag in Bremen-Stadt von 4,4 auf 4,6 Millionen Tonnen zu (plus
3,4 Prozent).
Die Terminal-Betreiber in Bremerhaven brachten es
auf einen Seegüterumschlag von 60,7 Millionen Tonnen (2014: 65,4
Millionen Tonnen, minus 7,2 Prozent). Die Seehafenlogistiker in
Bremen-Stadt schlugen 12,7 (2014: 12,9) Millionen Tonnen um. Dies
entsprach einem Minus von 1,0 Prozent.
Die Zahl der
Handelsschiffe, die 2015 in den Zwillingshäfen abgefertigt wurden, ging
von 7.379 auf 7.244 zurück (minus 1,8 Prozent).
Neben den
Entwicklungen im Umschlaggeschehen würdigte Senator Günthner in der
Hafenbilanz 2015 ausdrücklich die Entwicklung im Hafenhinterlandverkehr.
Dieser entwickelt sich seit mehreren Jahren dynamischer, als es die
Umschlagmengen erwarten lassen. „Bremerhaven ist gemessen am Modal Split
des Container-Hinterlandverkehrs mit 46,6 Prozent Bahnanteil Europas
führender Eisenbahnhafen“, so der Senator. Im Jahr 2015 wurden insgesamt
1,1 Millionen TEU auf der Schiene von bzw. nach Bremerhaven
transportiert und die Anzahl der Containerzüge ist um 1,1 Prozent weiter
angestiegen. Insgesamt verzeichnete der Seehafen Bremerhaven 29.500
Ein- und Ausgangszüge. Im Wochendurchschnitt waren es damit 569
Güterzüge und in der Spitzenwoche sogar 640. 55 Prozent dieser Züge
transportierten Container, 42 Prozent Automobile und weitere 3 Prozent
sonstige Produkte wie zum Beispiel Bananen.

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